Carl Nielsen, dem bedeutendsten Komponisten Dänemarks an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ist heute das ganze Konzert in Kopenhagen gewidmet. Neben der 2. Sinfonie kann man auch zwei Werke kennen lernen, die hierzulande nur selten zu hören sind, und in denen Nielsen die Heimat und die Liebe zum Klingen bringt.

Liv Redpath, Sopran
Sebastian Kohlhepp, Tenor
Dänischer Nationaler Jugendchor
Dänischer Nationaler Konzertchor
Dänisches Nationales Sinfonieorchester
Leitung: Fabio Luisi

Carl Nielsen:
Rhapsodie-Ouvertüre: Eine imaginäre Reise zu den Färöer-Inseln
Hymnus Amoris op. 12
2. Sinfonie D-Dur op. 16 "Die vier Temperamente"

(Zeitversetzte Übertragung aus dem Konzerthaus des Dänischen Rundfunks)

Die antike Vorstellung von den vier Temperamenten hat Carl Nielsen auf die vier Sätze seiner 2. Sinfonie übertragen, in der er nacheinander den Choleriker, Phlegmatiker, Melancholiker und Sanguiniker darstellt - und in der er doch keine reine Programmmusik geschrieben hat.

Auf eine andere Art wendet sich Nielsen auch mit seinem "Hymnus Amoris" der Antike zu: Den von ihm selbst skizzierten Text ließ er von dem Philologen Johan Ludvig Heiberg ins Lateinische übersetzen. Nielsen fand nicht nur, dass sich Lateinisch besser singen lasse als Dänisch oder Deutsch, sondern empfand das Latein auch dem universalen Thema der Liebe als angemessen. Dargestellt werden vier Formen der Liebe von der Kindheit, über die Jugend und des Erwachsenen bis zum Alter.

Eröffnet wird der Nielsen-Abend mit der musikalischen Reise zu den Färöer-Inseln, die Nielsen 1927 im Auftrag des Königlich-Dänischen Theaters komponiert hat, und für die er Melodien von den weit entfernten Inseln verwandt hat.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 21.04.2023, 20:04 Uhr.