In wenigen Wochen wird der britische Dirigent John Eliot Gardiner 80 Jahre alt, an Ruhestand denkt er aber noch nicht. Heute ist Gardiner beim Symphonieorchester des BR zu Gast, um eines seiner außergewöhnlichen und beziehungsreichen Programme zu präsentieren.

Lucy Crowe, Sopran
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Leitung: John Eliot Gardiner

Haydn: Sinfonie Nr. 49 f-Moll
Weber: "Ozean, Du Ungeheuer" und "Trauere, mein Herz" aus "Oberon"
Weber: "Leise, leise, fromme Weise" aus "Der Freischütz"
Schubert: 1. Sinfonie D-Dur D 82

(Übertragung aus dem Herkulessaal der Residenz)

Er hat eine weitere von Haydns Moll-Symphonien aus den späten 1760er Jahren ausgewählt, in denen sich der Komponist der hochexpressiven Welt der Oper annäherte. Die f-Moll-Symphonie ist eines der rätselhaftesten und radikalsten Werke aus der Feder des Komponisten: Sie beginnt mit einem düsteren, langsamen Satz, der fast ganz den Streichern vorbehalten ist, und auch die folgenden Sätze stehen alle in f-Moll. Wie eine nachgereichte Erklärung für die leidenschaftlichen Töne dieses Werks schließen sich Webers Opernszenen an.

In leichtere Gefilde führt dann Schuberts Erste Symphonie, das erstaunliche Werk des 16-jährigen Frühvollendeten - auch ihn sollte es wenig später mit aller Macht zur dramatischen Musik ziehen. Als Solistin bringt John Eliot Gardiner seine Landsfrau Lucy Crowe mit, die seit 2009 festes Mitglied des Royal Opera House Covent Garden in London ist und schon oft mit ihm musiziert hat.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 24.03.2023, 20:04 Uhr.