Die Entstehung der vierten Sinfonie von Anton Bruckner hat Jahre gedauert. Seine dritte Sinfonie war beim Publikum durchgefallen, die Wiener Philharmoniker hatten sogar eine Aufführung abgelehnt. Trotzdem hat er an einer neuen, einer vierten Sinfonie gearbeitet. Es kam nie zu einer Aufführung dieser ersten Fassung, obwohl Hans Richter die Partitur sehr gelobt haben soll. Trotzdem entschloss sich Bruckner, die Sinfonie zu überarbeiten.

Leitung: Paavo Järvi

Bruckner: 4. Sinfonie Es-Dur "Romantische"

(Aufnahme vom 3. und 4. September 2009 aus dem Großen Saal)

Bruckner hatte mit der Komposition im Jahr 1874 begonnen; nebenbei revidierte er übrigens seine zweite und dritte Sinfonie. Dann begann er mit der fünften und der sechsten Sinfonie, bearbeitete aber zwischendurch immer wieder die vierte und nahm Änderungen vor. Bis 1890, also insgesamt 16 lange Jahre, saß Bruckner über den Partituren seiner vierten, der "romantischen" Sinfonie, und selbst versierte Bruckner-Forscher sind sich nicht immer ganz einig, wie denn die einzelnen Revisions-Fassungen einzuordnen und durchzunummerieren seien. In unserer Aufnahme spielt das hr-Sinfonieorchester Bruckners Vierte in der zweiten Fassung.

Anschließend:
Raff: Fantasie für 2 Klaviere g-Moll op. 207b, Fassung für Klavier und Streichquartett (Rudolf Meister, Klavier / Leipziger Streichquartett)

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 31.10.2023, 20:04 Uhr.