Eine Oper? Hat Gustav Mahler nie geschrieben. Die Wiener Staatsoper, der Mahler zehn Jahre lang als Generalmusikdirektor vorstand, hat gleichwohl Mahlers Musik auf der Bühne optisch und szenisch für das Publikum erlebbar gemacht.

Vera-Lotte Boecker, Sopran
Tanja Ariane Baumgartner, Mezzosopran
Daniel Jenz, Tenor
Florian Boesch, Bariton
Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Leitung: Lorenzo Viotti

Gustav Mahler: "Das klagende Lied" und "Kindertotenlieder"

(Aufnahme vom 29. September 2022 aus der Staatsoper)

"Das klagende Lied" ist ein Frühwerk des 19-Jährigen und in Umfang und Besetzung schon so monumental wie spätere Sinfonien. Die Märchenkantate erzählt, angelehnt an Ludwig Bechstein und die Brüder Grimm, von einem Brudermord, von einem Spielmann mit einer Knochenflöte und von einer Hochzeit, die in einer Katastrophe endet.

Die "Kindertotenlieder", ein spätes Werk Mahlers, sind ergreifende Vertonungen von Gedichten Friedrich Rückerts, in denen der Dichter den Tod von zweien seiner Kinder betrauert. Auch wenn das von Calixto Bieito inszenierte Bühnengeschehen im Radio verborgen bleibt: der existenziellen Dramatik der Mahlerschen Musik werden sich die Hörerinnen und Hörer dennoch kaum entziehen können.

Anschließend, ab ca. 21:40 Uhr:
Brahms: Drei Intermezzi op. 117 (Lars Vogt, Klavier)
Mozart: Violinkonzert A-Dur KV 219 (Hilary Hahn / Deutsche Kammerphilharmonie / Paavo Järvi)

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 16.01.2023, 20:04 Uhr.