Bekannt ist Carlfriedrich Claus (1930-1998) vor allem für sein an der Grenze zwischen bildender Kunst und Literatur angesiedeltes grafisches Werk. Zugleich war er einer der radikalsten Lautpoeten.

von Florian Neuner

Mit einem einfachen Tonbandgerät zeichnete Carlfriedrich Claus im Wald oder in seiner Wohnung in Annaberg-Buchholz im Erzgebirge seine Stimmexperimente auf: "Sprechexerzitien", die er als Selbstversuche verstand. Gegen Ende seines Lebens konnte er dann einige große Radioarbeiten realisieren. In den Kunstsammlungen Chemnitz gestaltete er 1995 einen "Lautprozess-Raum". Der isoliert arbeitende Claus stand in Verbindung mit Künstlern in vielen Ländern und wurde von Kollegen wie Franz Mon geschätzt und gefördert. Neben der visuellen Poesie seiner "Sprachblätter" hat er auch auf dem Gebiet der akustischen Poesie Bahnbrechendes geleistet

Sendung: hr2-kultur, "Neue Musik", 23.02.2023, 21:30 Uhr.