Spätestens seit dem Nationalsozialismus ist der Begriff des "Volks" in Deutschland ein problematischer. Ist das Wort überholt und altmodisch? Oder kann es heutzutage noch etwas bedeuten?

Der Begriff Volk ist seit der Amerikanischen und Französischen Revolution in den Bestand der nationalen Verfassungen eingegangen. Im Grundgesetz taucht der Begriff "Deutsches Volk" gleich im ersten Artikel auf, Urteile werden gefällt "im Namen des deutschen Volks". Aber die Erfahrungen des Nationalsozialismus wie die weitere geschichtliche Entwicklung der Bundesrepublik geben dem Begriff entweder eine völkische Anmutung oder lassen ihn für viele als überholt gelten. Und viele hier arbeitende Erwachsene haben kein Wahlrecht, da sie nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Was das deutsche Volk überhaupt sein soll und sein kann, darüber sprechen Ilija Trojanow und Otto Depenheuer.

Otto Depenheuer ist Professor für Öffentliches Recht, Allgemeine Staatsrechtslehre und Rechtsphilosophie an der Universität Köln. Ilija Trojanow ist Romancier, Essayist und Übersetzer. Zuletzt erschien von ihm der Roman Doppelte Spur (S. Fischer). Moderation: Edo Reents.

Die Reihe „Frankfurter Debatten“ wird gefördert von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, dem Kulturamt Frankfurt und dem Kulturfonds Frankfurt-RheinMain. In Kooperation mit hr2-kultur.

Sendung: hr2-kultur, "Literaturland Hessen", 27.11.2022, 12:04 Uhr