Der "Sondermann-Preis" ist nach einer Figur des in Frankfurt geborenen Malers und Comiczeichners Bernd Pfarr (1958-2004) benannt und wird seit 2005 jährlich verliehen. In diesem Jahr wurde Sven Regener mit dem Preis für komische Kunst ausgezeichnet, Teddy Teclebrhan erhielt den „Sondermann-Förderpreis“.

Der 1961 geborene Musiker und Schriftsteller hat mit seinen meist in Berlin spielenden Romanen um Herrn Lehmann, ganz im Geiste von Bernd Pfarrs Sondermann, vorgeführt, wie ein literarischer Antiheld zur komischen Identifikationsfigur werden kann. Wenn Oscar Wilde einmal gesagt hat, das 19. Jahrhundert sei größtenteils eine Erfindung Balzacs, so muss Berlin Kreuzberg inzwischen als Erfindung Sven Regeners gelten. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert.

Der mit 2.000 Euro verbundene „Sondermann-Förderpreis“ wurde Teddy Teclebrhan zuerkannt. Der 1983 in Eritrea geborene Schauspieler hat für seine Bühnenshows und Videoproduktionen eine Kunstfigur geschaffen, die in der Kombination aus schwäbischem Dialekt und Stand-Up-Comedy eine ganz neue Humorfarbe etablieren konnte, deren Wirkung die regionalen Grenzen ebenso hinter sich gelassen hat wie die Genreerwartungen.

Beide Auszeichnungen wurden am 1. September 2022 im Rahmen einer festlichen Gala im Frankfurter ZOOM überreicht. Den Abend moderierte der ehemalige Titanic-Chefredakteur Oliver Maria Schmitt. Dabei wurde auch die Ehrung der letztjährigen Preisträger nachgeholt. Hauptpreisträger 2021 war das aus Elias Hauck und Dominik Bauer bestehende Cartoonisten-Duo Hauck & Bauer, das vor allem mit seiner Serie "Am Rande der Gesellschaft" aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung bekannt wurde. Den Förderpreis erhielt der Stand-Up-Comedian Shahak Shapira, der politischen Aktionismus gegen Rechts mit Hochkomik zu verbinden weiß.

Wir senden einen gekürtzten Mitschnitt der Veranstaltung.

Sendung: hr2-kultur, "Literaturland Hessen", 07.01.2023, 18:04 Uhr