Jerusalemhaus, Wetzlar

Das Jerusalemhaus ist als zweite literarische Gedenkstätte in Wetzlar das Gegenstück zum Lottehaus. Benannt wurde das Gebäude nach dem Legationssekretär Karl Wilhelm Jerusalem, der hier bis zu seinem tragischen Selbstmord im Jahr 1772 wohnte und Vorbild für Goethes Romanfigur des "Werther" wurde.

Weitere Informationen

Jerusalemhaus
Schillerplatz 5
35578 Wetzlar

Tel. 06441 / 994131
E-Mail museum@wetzlar.de

Öffnungszeiten:
Di bis So 14:00 bis 17: 00 Uhr

Führungen sind über die Tourist-Information (Tel. 06441 / 997755) buchbar, museumspädagogische Angebote über die Museumsverwaltung.

www.wetzlar.de/kultur/museen

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Karl Wilhelm Jerusalem war der Sohn des evangelischen Theologen und Pädagogen Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem. Er wurde am 21. März 1747 in Wolfenbüttel geboren. Bereits während seines Jurastudiums an der Universität Leipzig lernte er Johann Wolfgang Goethe kennen. Nach dem Abschluss seiner Studien ging Jerusalem 1771 als Legationssekretär der braunschweigischen Gesandtschaft nach Wetzlar, um am Reichskammergericht die Prozessführung zu studieren. Hier traf er Goethe wieder.

Doch Jerusalem fand in Wetzlar kein Glück: Er hatte Differenzen mit seinem Vorgesetzten und wurde aufgrund seiner bürgerlichen Herkunft von der adligen Gesellschaft zurückgewiesen. Seine unglückliche Liebe zur Gattin des kurpfälzischen Geheimen Sekretärs Herd schwächte seine gesellschaftliche Position zusätzlich. Jerusalem beging am 29. Oktober 1772 in seiner Wohnung am heutigen Schillerplatz 5 Selbstmord. Erst am nächsten Tag erlag er seiner Schussverletzung.

Karl Wilhelm Jerusalem fand als Vorbild für die Hauptfigur Eingang in Goethes Briefroman "Die Leiden des jungen Werthers". Seine Wohnung am Schillerplatz dient heute als Memorialstätte. Die Gedenkzimmer zeigen neben bürgerlichem Mobiliar des 18. Jahrhunderts grafische Bildnisse, Landkarten und Druckschriften mit zeitlichem und persönlichem Bezug zu Karl Wilhelm Jerusalem. Neben der literarischen Memorialstätte befindet sich im Jerusalemhaus die Museumsverwaltung sowie die von der Wetzlarer Goethe-Gesellschaft verwaltete Goethe-Werther-Bücherei.