Ausgestopfte Eule - Langbein-Museum Hirschhorn

Wir stellen ein kleines, feines Museum vor, dass jede Menge Geheimnisse birgt. Etwa, dass es dort eine Eule gibt, die sogar in Amerika berühmt ist. Mark Twain sei Dank.

Eine Wunderkammer

Auf den ersten Blick viel Kram: Dinge aus Flora und Fauna und Kunstwerke, gleich im ersten Zimmer ein riesiger Holztisch, gleich zwei geschnitzte Pietás, ein fliegendes Wasserweibchen, ein Ölbild von der Hirschhorner Klostergasse, ein echtes gegerbtes Elefantenohr, Armbrüste, Ritterrüstungen, die einst rund ums Hirschhorner Schloss getragen wurden, das blecherne Aushänge-Schild für die Wirtschaft "Zum Ochsen", die Carl Langbein, der Naturliebhaber, in "Zum Naturisten" umbenannte.

Mark Twain und die Hirschhorner Eule

Nach einem Rundgang vorbei an Skurrilitäten und Stücken aus der Hirschhorner Heimat kommen alle Besucher voller Eindrücke am Prunkstück des Langbein-Museums vorbei: Jener Eule, die Mark Twain so erschreckte. Die Geschichte ist wahr, wenn auch wohl etwas übertrieben: Der US-Schriftsteller Mark Twain landete 1878 auf einer Neckartour bei Regen in Hirschhorn und übernachtete im Gasthaus von Carl Langbein.

In Literatur verewigt

Dass Twain die schaurige Geschichte in seinem "Bummel durch Europa" aufschrieb, macht Hirschhorn seit 135 Jahren weltweit ein bisschen prominent. Das Langbein-Museum, die übervolle, witzige und originelle Schatzkammer des Städtchens, ist jedenfalls einen Besuch wert. Nicht nur wegen der Eule, die bis heute guckt als kenne sie einen, wisse aber nicht woher.

Sendung: hr2-kultur, Kulturfrühstück, 19.7.2019, 9:20 Uhr