Verrückt, wankelmütig, schwach: Das war jahrhundertelang der männliche Blick auf Ophelia. Sarah Nemtsov gibt der großen Figur aus Shakespeares "Hamlet" die Chance auf ein eigenes Leben.

Ophelia - Valda Wilson
Horatio - Max Dollinger
Der graue König - Alois Neu
Claudius - Hiroshi Matsui
Gertrude - Liudmila Lokaichuk
Prinz Hamlet - Christian Clauß
Polonius - Markus Jaursch
Zweite Ophelia - Bettina Maria Bauer
Dritte Ophelia - Pauliina Linnosaari
Vierte Ophelia - Judith Braun
Laertes - Melissa Zgouridi
Rosenstern - Georg A. Bochow
Fortingbras - Konstyantin Matslov, Benjamin Schmidt

Der Opernchor der Saarländischen Staatstheaters
Das Saarländische Staatsorchester
Leitung: Stefan Neubert

Sarah Nemtsov: Ophelia, Oper in 12 Bildern (Uraufführung)

(Aufnahme vom 13. Mai 2023 aus dem Staatstheater Saarbrücken)

Ein Mythos von Weiblichkeit, ein typisches Exemplar des schwachen Geschlechtes, ein am Ende einfach sehr unreifes, sehr unglückliches Mädchen, das sich umbringt. Und dazu diese Mischung aus Erotisierung und Sakralisierung - das ist es, was reflexartig mit Ophelia verbunden wird. Besser: wurde. Denn nachdem die Komponistin Sarah Nemtsov sich lange genau darüber geärgert hat, stellt sie die Gefährtin Hamlets als reflektierte Frau, als Mensch dar, der sich am Ende von seinen Depressionen befreit und den Weg in ein eigenes, selbst bestimmtes Leben findet. Ein Perspektivenwechsel.

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Sendung: hr2-kultur, "Oper", 19.08.2023, 20:03 Uhr.