Die Laufbahn von Claudio Arrau war eine der längsten in der Musikgeschichte. Mit drei Jahren hat er sich zum ersten Mal ans Klavier gesetzt, das ihn bis zu seinem Tod im 88. Lebensjahr begleitet hat. Während der gesamten Zeit blieb er beharrlich bei seinen Leitgedanken: lernen, lernen, abermals lernen und unentwegt bescheiden sein.

Claudio Arrau, Klavier
Sinfonie-Orchester des Hessischen Rundfunks
Leitung: Hiroyuki Iwaki

Beethoven: 3. Klavierkonzert c-Moll op. 37

(Aufnahme vom 18. April 1969 aus dem hr-Sendesaal)

Es heißt, Claudio Arrau habe als Pianist das Erbe Ludwig van Beethovens direkt übermittelt bekommen. Der Chilene lernte nämlich in Berlin bei Martin Krause. Krause war einer der letzten Schüler von Franz Liszt, Liszt wurde von Carl Czerny unterrichtet und Czerny studierte bei Ludwig van Beethoven.

Es mag übertrieben klingen, dass ein Künstler über vier Generationen hinweg zum Nachfolger einer Größe wie Beethoven erklärt wird, aber Claudio Arrau wurde im Laufe der Jahre zu einem der tiefsinnigsten Interpreten des 20. Jahrhunderts – und nicht nur von Beethovens Klavierwerk.

Sendung: hr2-kultur, "Archivschätze", 25.11.2023, 14:04 Uhr.