1945. Die letzten Tage vor Ende des Krieges haben sich als tiefe Erinnerungen eingebrannt. "Überglücklich - und unendlich traurig", so der jüdische Historiker Arno Lustiger. Hans Sarkowicz hat im Jahr 1995 für die Reihe "Als der Krieg zu Ende war" mit prominenten Zeitzeugen gesprochen. Aus unterschiedlichen Perspektiven erzählen Ignatz Bubis, Arno Lustiger, Valentin Sänger, Stephan Hermlin und Albert Mangelsdorff.

Der Jazz-Musiker Albert Mangelsdorff (1928-2005) schildert eine Flucht und erste Begegnungen mit den Amerikanern. Der Schriftsteller Valentin Sänger (1918-1997) erzählt vom Wunder, als Jude mit seiner Familie überlebt zu haben. Ignatz Bubis (1927-1999) berichtet über das befreite Zwangsarbeitslager Częstochowa, das eine Munitionsfabrik war. Arno Lustiger (1924-2012) beschreibt zwei Todesmärsche, die er überlebt hat, und wie er amerikanischer Soldat wurde. Der Dichter Stephan Hermlin (1915-1997), der 1945 als Redakteur für den Hessischen Rundfunk arbeitete, erzählt von einer außerordentlichen Leere, die er an diesem Tag des Kriegsendes empfand.

Die Reihe "Als der Krieg zu Ende war" wurde zum ersten Mal in hr2 im Jahr 1995 zum 50- jährigen Kriegsende gesendet. Sie hören Ausschnitte. Der damalige Kulturredakteur und spätere Programmchef von hr2-kultur Hans Sarkowicz hat die Gespräche mit den Zeitzeugen geführt. Einige haben ihre Erinnerungen notiert und vorgetragen.

Sendung: hr2-kultur, "Archivschätze", 10.05.2025, 14:04 Uhr.

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