Wenn wir von Aufbruch sprechen, gehört natürlich auch das Reisen dazu. Reisen sind total beliebt als Aufbruchsstrategie, weil sie so viel versprechen: neue Perspektiven, Entspannung, neue Abenteuer, das Ausprobieren einer neuen Identität. Schon das Planen einer Reise ist eine Form von Aufbruch in der Fantasie vor dem Aufbruch in der Wirklichkeit.

Für dieses Aufbruchsversprechen setzt Reisen im 21. Jahrhundert stärker auf Inszenierungen: die Reiseorte werden extravaganter, die Reisearten werden verrückter, die Reisemotive verfolgen bizarre Ideen. Der Massentourismus manövriert Urlaubende in Schiffen so groß wie Städte durch die Weltmeere, Influencer inszenieren weltweit "spektakuläre" Kulissen für das eigene Ego und kartieren die Welt so nach Hotspots, ohne deren Sammelbilder auf Social Media kein Ich mehr möglich zu sein scheint. Und im "Dark Tourism" braucht es eine Katastrophe, die den Aufbruch initiiert.

Reisen inszeniert und choreographiert den Aufbruch wie ein soziales Theaterstück. Nicht immer, aber immer öfter. Denn Reisen hält sein Aufbruchsversprechen einfach sehr erfolgreich ein - durch seine Inszenierungen.

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Auf zu neuen Ufern - das hr2-Pfingstprogramm

Wir laden Sie auf eine Entdeckungsreise ein – wir suchen gemeinsam nach den letzten weißen Flecken auf der Landkarte, reisen in die Zukunft und die Vergangenheit, steigen hinab ins Innere der Erde, hören Musik, die alle Grenzen überwindet und finden am Ende beim Pilgern vielleicht gar zu uns selbst. Und in unseren Pfingsträtseln gibt es dieses Jahr eine Studiosus-Reise nach Venedig zu gewinnen – raten Sie mit!

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Sendung: hr2-kultur, "Auf zu neuen Ufern - das Pfingstprogramm in hr2-kultur", 08.06.2025, 15:10 Uhr.

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