Im Januar 1934 empfing Adolf Hitler die evangelischen Bischöfe und Kirchenführer in seiner Reichskanzlei. Grund waren die Streitigkeiten zwischen den Deutschen Christen und der Bekennenden Kirche. Hitler wollte Ruhe an der Konfessionsfront. Die Bischöfe verhielten sich devot. Nur einer widersprach.

Allein Pastor Martin Niemöller, Vorsitzender des Pfarrernotbundes, widersprach dem Führer des Dritten Reiches: Die Sorge um das Volk und das Vaterland obliege nicht allein dem Führer, sondern auch der Kirche. Das Treffen endete im Eklat. Niemöller wurde später als "persönlicher Gefangener Adolf Hitlers" in KZ-Haft genommen.

Niemöllers Sohn Martin hat die Ereignisse rund um den Kanzlerempfang minutiös nachgezeichnet. Ein spannendes Kapitel der jüngeren deutschen Kirchengeschichte. Es stellt auch Fragen an das gesellschaftliche und politische Engagement der Kirchen heute. Deutschland steht in drei ostdeutschen Bundesländern vor wichtigen Wahlen. Wird die AfD Regierungspartei? Wie verhalten sich die Bischöfe? Was haben sie aus der Kirchen-Geschichte gelernt?

Ein Beitrag von Thomas Klatt.

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Sendung: hr2-kultur, "Camino", 05.05.2024, 11:30 Uhr.