Alte Oper? Neue Oper? Die Frankfurter Oper hat eine bewegte Geschichte: Zwei Weltkriege hinterließen Beschädigungen, dann Zerstörung. 1944 stand am Opernplatz eine Ruine. Kein Geld für den Wiederaufbau gab es nicht, geprobt und aufgeführt wurde auf Ausweichspielstätten. So lautete der Titel einer Diskussionssendung im Jahr 1953: Was soll mit der Frankfurter Opernhausruine geschehen?

Wollte die Stadt 1949 den Betrieb der Städtischen Bühnen aus Geldmangel aufgeben, waren es Frankfurter Bürger, die die Initiative zum Wiederaufbau der ausgebrannten Oper mit dem Spendenaufruf  "Rettet das Opernhaus" starteten - noch bevor die vom Krieg zerstörte Stadt und ihre Infrastruktur wieder hergestellt waren. Durch die gesammelten Gelder konnten 1952 erste bauliche Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden, die einen Abriss der „schönsten Ruine Deutschlands“ verhinderten. Ab 1951 beginnt parallel der Aufbau der Städtischen Bühnen am heutigen Willy Brandt-Platz.

Trotz aller Querelen, die den Wiederaufbau betrafen, gab es in den 1950 Jahren künstlerisch und musikalisch einen Neubeginn in der Oper - hochkarätige Opernmacher, Komponisten, Sängerinnen und Sänger wurden eingeladen. Hören Sie in den „Operngeschichten“ aus unserem Archiv Diskussionen um den Wiederaufbau und Interviews mit dem Dirigent Georg Solti und dem Komponist Gottfried von Einem, mit den Sängern der Sängerin Grace Bumbry – und eine kurze Begegnung mit Maria Callas bei einem kurzen Zwischenstopp am Frankfurter Flughafen. 

Sendung: hr2-kultur, "Archivschätze", 04.05.2024, 14:04 Uhr.