Das Caricatura-Museum Frankfurt erinnert an "Pardon", einst die Satire-Zeitschrift mit der höchsten Auflage in Europa. Erich Kästner schrieb für die "Pardon", Hans Magnus Enzensberger und Werner Finck. Das erste Titelbild stammte von Loriot. Das Logo - ein kleiner Teufel - wurde von F. K. Waechter gezeichnet. Beim Gang durch die Ausstellung fällt auf, dass viele Witze auch heute noch aktuell sind -- etwa wenn Willy Brandt während der Energiekrise dick eingemummelt den nächsten Winter fürchtet.
Mario Scalla fühlte sich mit "Pardon" in seine Jugend zurückversetzt||
Evelyn Herlitzius hat die Rolle der Leonore in Beethovens "Fidelio" bereits häufig gesungen. Am Staatstheater Wiesbaden wagt sie sich nun an die Inszenierung, wobei ihre große Erfahrung als Sängerin spürbar wird. Dabei unterstützt sie das Orchester unter Will Humburg, das verdientermaßen großen Applaus erhielt. Und leider bleibt das Thema der Tyrannenmacht von Beethovens einziger Oper auch nach 200 Jahren noch aktuell.
Imke Turner ließ sich von der Aufführung in Wiesbaden mitreißen||
Na, das war wieder ein textlich und musikalisch gewagtes Stück, das die mutige Intendanz bestellt hat: Gordon Kampe hat Texte von Sibylle Berg, Wiglaf Droste, Schorsch Kamerun, Marc-Uwe Kling zusammengewürfelt - eine sehr unterhaltsame Kakophonie der Klänge kam heraus, witzig, was Regisseurin Elena Tzavara aus dieser hochmodernen Operette zaubert: Verwirrend, erfrischend, toll!
Christiane Hillebrand kam verblüfft aus dem Stadtheater||
Wer nicht glaubt, dass Oper wirklich alles kann, sollte sich "Burt Turrido" im Bockenheimer Depot in Frankfurt anschauen. Das "Nature Theater of Oklahoma" führt dort eine komplette Oper mit Country-Musik auf. Und verhandelt dabei ein deprimierendes Thema auf durchaus vergnügliche Art: Die Erde, wie wir sie kennen, ist untergegangen. Nur auf Grönland ist ein Flecken Festland übrig geblieben.
Ursula May kann jetzt Country-Musik mehr abgewinnen.||
"Realitäten und Visionen des Europäischen Wiederaufbaus. Dokumentarfilme in der visuellen Kultur der Nachkriegszeit" heißt sperrig die virtuelle Ausstellung des europäischen Filmforschungsprojekt Victor-E: Die Bilder kamen nach 1945 wieder zu den Menschen – und die warteten auf dieses politisch entscheidende Medium. Eine gut aufgebaute Galerie, in der man viel von damals erfährt.
Thomas Bernhard ist in Österreich weltberühmt - und derart umstritten, dass schon mal ein Misthaufen vor dem Burgtheater abgeladen wird. Seinen Roman "Das Kalkwerk" möglichst krass zu inszenieren, ist für Jan Friedrich insofern kaum ein Wagnis, da das Publikum im TiF, dem Theater im Fridericianum, Maskenhaftes und Verstörendes gewohnt ist. Hier ist dann auch alles extrem überzeichnet, künstlich bis kurz vor wahnsinnig, dazu musikalisch - eben ein echter Bernhard, der trifft - und frenetisch gefeiert wurde.
Nach 24 Jahren war die Oper Frankfurt der Meinung, für "Die Zauberflöte" wäre eine Neuinszenierung fällig. Wer's nüchtern mag und sich auf die Musik konzentriert, wird mit der Neuinszenierung zurecht kommen. Dem größten Teil des Publikums aber war der Zauber abhanden gekommen. Intensiv beklatscht wurde die fast durchweg gute musikalische Leistung, die Inszenierung wird dagegen wohl kaum die nächsten 24 Jahre halten.
Meinolf Bunsmann über eine Neuinszenierung der "Zauberflöte" in der Oper Frankfurt||
Christa von Schnitzler (1922–2003) gehört zu den großen Bildhauerinnen der zeitgenössischen Kunst, die vor allem mit ihren schlanken, aufrecht stehenden Bronze- und Holzskulpturen bekannt wurde.