Konzert Dave Okumu & The 7 Generations

Deutsches Jazzfestival Frankfurt
Dave Okumu
Frankfurt am Main
Künstlerhaus Mousonturm
Waldschmidtstr. 4
60316 Frankfurt am Main

Der Abend des letzten Festivaltags steht wieder im Zeichen der Londoner Postjazzszene. Mit Shabaka Hutchings, Ashley Henry oder Kamaal Williams haben auch in den vergangenen Jahren schon Künstler reussiert, die Jazz-Spirit und Improvisation mit tanzbaren Beats und Songstrukturen verbinden. Dave Okumu ist der nächste in dieser Reihe. 1976 als jüngstes von acht Kindern kenianischer Eltern in Wien geboren, zog er im Alter von 10 Jahren mit seiner Familie nach London.

Nachdem ihm sein Bruder die ersten Gitarrengriffe gezeigt hatte, entdeckte Dave wie viel Spaß es machte, zu den Funk- und Soul-Platten zu spielen, die der musikalische Haushalt reichlich zu bieten hatte. Bald spielte er als Sessiongitarrist etwa für Tony Allen, Amy Winhouse oder Grace Jones. Sein Debutalbum „The Invisible“, zunächst als Soloprojekt gestartet, aber bald zum Trio erweitert, wurde 2009 für den Mercury Prize nominiert. Flächige Texturen, die durch das Überneinanderschichten von Gitarrensounds entstehen, prägen die Musik des Trios, der Bassist und Keyboarder Tom Herbert weitere Schichten hinzufügt. Herbert ist auch Bassist der „Polar Bears“, aber im Vergleich zu dieser Experimental-Jazz-Band ist „The Invisible“ song- und poporientierter, obwohl Okumu nur in einem Teil der Stücke auch singt. Improvisation besteht bei ihm vor allem im Weiterspinnen von Loops aus delaygesättigten Gitarrenlinien, die gerne mal ein bisschen schmutzig daherkommen.

2021 legte Dave Okumu mit „Knopperz“ ein instrumentales Konzeptalbum vor, das seine Liebe für Atmosphärisches um Collagen aus Dialogfetzen und Field Recordings ergänzt. In die Linien für Saxofon, Geige, Piano und Gitarre schleicht sich dabei gelegentlich auch mal eine Bebop-Phrase. 

Mit dem in diesem Jahr erschienen Doppelalbum „I Came From Love“ legt Dave Okumu sein bisher opulentestes Werk vor. In 15 Tracks setzt er sich mit der Geschichte der Sklaverei und der Black Experience auseinander und reflektiert seine eigene Familiengeschichte. Literarische Einflüsse, guest appearances, u.a. von Grace Jones, und eine geradezu kaleidoskopische Fülle von Sounds machen das Album zu einer eigenen Klangerfahrung, der man Dave Okumus langjährige Erfahrung als Produzent verschiedener Künstler anhört.

Die talentierte Sängerin Rahel Debebe, die mit ihrer eigenen Band „Hejira“ auch als ambitionierte Songwriterin tätig ist, wird mit nach Frankfurt kommen, außerdem Avi Barath. Geschätzt für seine Live Electronics und seine Producer-Skills, bildet er schon viele Jahre ein Produzententeam mit Dave Okumu. Am Schlagzeug sitzt Dan See, dessen Credits von Tom Jones bis zur jungen Folk-Soul-Sängerin Lianne Le Havas reichen. Das heißt: wenn es bei dieser Besetzung bleibt, denn Dave Okumu ist immer für eine Überraschung gut.

Dave Okumu - Vocals, Guitar/Bass Guitar
Anthonia Edwards - Vocals, Percussion
Nicholas Ramm - Synth, Live Electronics
Dan See - Drums + Electronic Triggers
Yves Fernandes - Bass Guitar/Guitar

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