Fritz Winter: Große Komposition (Wandlung II) (1953)

Die Neue Galerie in Kassel zeigt die Sonderausstellung "Fritz Winter - documenta-Künstler der ersten Stunde". Wegen seiner Bildsprache zu Beginn der 50er Jahre gilt er als einer der bedeutendsten Vertreter der deutschen Nachkriegsmalerei, war superprominent auf der ersten documenta ausgestellt und hat quasi im Alleingang dort demonstriert, dass Kunst in Deutschland wieder international auf der Höhe der Zeit ist: Schwarze Balken-Formen schweben vor gelb, grau und blau. Die Bilder sind farbstark, spielerisch, lyrisch. Sie leben von Rhythmus, Tonalität und Klang - ein bisschen wie farbgewordener Jazz. Man sieht immer wieder schwarze dünne Linien und kräftige Formen, die mit farbigen Flächen und Formen ein lebendiges Gleichgewicht finden. Auch wenn diese Malerei nichts konkret Politisches thematisiert, so erscheinen sie doch als intuitive Bildwerdung auf Bedrohung, eine sich schließende Gesellschaft und mächtige dunkle Kräfte. Unglaublich gute Malerei!

Neue Galerie Kassel
Schöne Aussicht 1
bis 28.1.2024

Unser Bild zeigt Fritz Winters "Große Komposition (Wandlung II)" von 1953

Sendung: hr2-kultur, 1.11.23, 7:35 Uhr