"Grace Paley gehört zu einer seltenen Gattung von Schriftstellern mit einer Stimme, wie niemand sonst sie hat: komisch, traurig, bescheiden, energisch, genau", schwärmte einst Susan Sontag von der – 2007 gestorbenen, in Amerika hoch angesehenen - Autorin.

Geboren wurde Grace Paley als Tochter jüdischer Einwanderer am 11. Dezember 1922 in New York, berühmt mit ihren Kurzgeschichten, in denen – fast immer aus weiblicher Perspektive – von den "kleinen Widrigkeiten des Lebens" erzählt wird. Sie war engagierte Feministin und Friedensaktivistin, eine der prägenden Autorinnen der amerikanischen Frauenbewegung in den 70er Jahren.

Ihre Short Stories wurden in neuen deutschen Übersetzungen wiederentdeckt und damit eine literarische Stimme, die stets dem gesprochenen Wort, dem Klang der Sprache auf der Spur war und die absurden Wendungen des Alltags ins Zentrum rückte: "Einmal hat mir mein Mann zu Weihnachten einen Besen geschenkt. Das war nicht recht. Niemand kann mir erzählen, er hätte es nett gemeint."

Eine Wiederholung anlässlich des 100. Geburtstags der Schriftstellerin.

hr 2015

Sendung: hr2-kultur, "Feature", 04.12.2022, 18:04 Uhr.