Abends, wenn die Eltern fernsehen, malen sich Jonathan und seine Schwester Anne aus, wie es wohl wäre fortzugehen. Fort aus dem neu gebauten jedoch ständig renovierungsbedürftigen Haus, von dem die Eltern behaupten, dass sie es für die beiden gebaute hätten - auch wenn die Geschwister es nie haben wollten – und fort von den ständigen Streitereien.

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Während sich Anne einen Liebhaber herbeisehnt, mit und für den sie das ungeliebte Familienleben hinter sich lassen könnte, hat Jonathan ganz andere Vorstellungen:

"Der 14jährige Jonathan spielt einen Traum durch: Was wäre, wenn ich gar nicht der sein müsste, der ich bin oder immer mehr werde, wenn ich ein moralstarkes Leben ohne die Verluste der Anpassung führen könnte? Jonathan hat den Wunsch sein Gedächtnis zu verlieren, er will sich andere Eltern suchen. Gegen die Tricks des Erwachsenwerdens, das ihm real bevorsteht, setzt er die Idee einer Traumflucht, die ihn ein für allemal von anrüchigen Kompromissen befreit. Er will nicht erkennen, daß es das, was er sich so heftig wünscht, nicht gibt: ein schmerzfreies Leben." [Wilhelm Genazino]

Wilhelm Genazino, am 22. Januar 1943 in Mannheim geboren, lebte in Frankfurt und ist dort im Dezember 2018 gestorben. Zunächst arbeitete er als freier Journalist, später als Redakteur bei verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften. Seit 1971 war er freier Schriftsteller. Berühmt wurde er mit seiner "Abschaffel"-Romantrilogie. Für sein umfangreiches Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u.a. 2003 den Fontane-Preis der Berliner Akademie der Künste und den Georg-Büchner-Preis 2004.

Mit Thomas Dehn, Maria Steyer, Anfried Krämer, Lore Stefanek u.v.a.

Regie: Wilhelm Genazino
hr 1973 | Länge: 55 Min.

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Sendung: hr2-kultur, "Hörspiel", 22.01.2023, 22:00 Uhr.

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