"In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb", so beginnt Sam Turner die Erzählung seiner Sommerferien 1985. In dem kleinen amerikanischen Provinzkaff Grady sieht der Außenseiter Sam langweiligen Ferien und seinem 16. Geburtstag entgegen.

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ab dem 24. März 2024 in der ARD-Audiothek

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Zuhause ist die Stimmung ziemlich miserabel, und so entschließt sich Sam einen Aushilfsjob in einem kleinen Programm-Kino anzunehmen. Das Metropolis wird von der Tochter des Besitzers, Kirstie und ihren beiden Freunden Cameron und Brandon betrieben. Alle drei werden nach dem Sommer ans College gehen und haben erstmal wenig Interesse an dem Neuling. Doch langsam entspinnt sich eine Freundschaft und Sam erlebt eine schrecklich-schöne Achterbahnfahrt der Gefühle. "Euphancholie" nennt Kirstie das typisch jugendliche Lebensgefühl zwischen Euphorie und Melancholie. Doch dann passiert plötzlich etwas, das Sam zwingt, von einem Tag auf den anderen erwachsen zu werden.

In manchen Momenten fühlt sich Sam "übermütig und wach und mittendrin und unsterblich". Tatsächlich scheint Benedict Wells in seinem berührenden Text die Sonnenstrahlen der Jugend eingefangen zu haben, um sie für uns noch einmal hell leuchten zu lassen. Wie nebenbei gelingt ihm eine wunderbare Hommage an die 1980er Jahre: "Mein Benzin für Hard Land war nicht die eigene Erfahrung, sondern Sehnsucht. Als ich ein Kind war, liefen im Fernsehen die ganze Zeit amerikanische 80’s -Filme wie Stand By Me, Zurück in die Zukunft und The Breakfast Club. Die habe ich aufgesogen, da wollte ich immer hin." [B. Wells]

In der Hörspiel-Inszenierung von Leonhard Koppelmann wird die Geschichte um Sam und seine Freunde auch zu einer musikalischen Zeitreise. Mit der Musik von Bruce Springsteen bis New Order, von den Simple Minds bis Suicide entsteht ein Soundtrack, der zum erzählerischen Spiegel der Teenager-Seele wird – einem Mixtape, wie es in Zeiten von Kassettenrecorder und Walkman von Hand zu Hand gereicht wurde.

Mit Maximilian Brauer, Noah Tinwa, Jonathan Berlin, Sinje Irslinger, Anne Ratte-Polle, Patrick Güldenberg u.v.a.

Regie: Leonhard Koppelmann
hr/NDR/SRF 2024 | je ca. 90 Min.

Benedict Wells
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Benedict Wells,

1984 in München geboren, zog nach dem Abitur nach Berlin und entschied sich gegen ein Studium, um zu schreiben. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Nebenjobs. Sein vierter Roman, »Vom Ende der Einsamkeit«, wurde 2016 sein großer Durchbruch und stand mehr als anderthalb Jahre auf der Bestsellerliste. Mit »Hard Land« wurde er Preisträger des Deutschen Jugendliteraturpreis 2022.

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Sendung: hr2-kultur, "Hörspiel", 10.03.2024, 22:00 Uhr.

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