"Tschaikowskys 'Pathétique' ist so mystisch wie herzzerreißend, so poetisch wie übermütig, so hell wie dunkel", meint der junge Dirigent Emmanuel Tjeknavorian. Diesem sinfonischen Vermächtnis steht ein nicht minder emotionaler Gegenpart eines Komponisten gegenüber, der eigentlich in Hollywood den Ton angab: Miklós Rózsa.

Timothy Ridout, Viola
Leitung: Emmanuel Tjeknavorian

J. Strauß: Ouvertüre zu "Der Zigeunerbaron"
Rózsa: Bratschenkonzert
Tschaikowsky: 6. Sinfonie h-Moll op. 74 "Pathétique"

(Aufnahme vom 11. November aus dem hr-Sendesaal)

Miklós Rózsa hat für Monumentalfilm-Klassiker wie "Ben Hur" und "El Cid" die Partituren geliefert, aber immer auch für den Konzertsaal komponiert. Wobei sein Violakonzert aus dem Jahr 1979 den Filmmusik-Großmeister nicht verleugnet, ist es doch kraftvoll-beherzt, spannungsreich und eingängig gleichermaßen. Filmmusik war es übrigens auch, die den jungen Timothy Ridout, den Solisten dieses Auftakt-Konzerts, einst für die Bratsche begeisterte: Ein Lehrer hatte ihm ein Thema aus "Harry Potter" auf der Viola vorgespielt und damit den Grundstein gelegt für eine Solistenkarriere wie aus dem Drehbuch. Der britische Bratscher sei, schwärmte das Fachmagazin "The Strad" über den 1995 in London geborenen Timothy Ridout, "ein Geschenk", sein Ton "warm und ausdrucksstark".

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 21.11.2022, 20:04 Uhr.