Der Komponist, Pilzexperte, Hörspielmacher und Zahlenliebhaber John Cage (1912-1992) gehört zu den einflussreichsten Künstlern des 20. Jahrhunderts - und bis heute, seinem 111. Geburtstag.

John Cage (1912-1992):

"Eighty" (1992) für 7 Altflöten, 7 Englischhörner, 7 Klarinetten, 7 Trompeten und 52 Streicher.
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Kein Dirigent
(Live-Aufnahme der Uraufführung vom 15. Oktober 2011 im Herkulessaal der Residenz München)

"Renga" (1976) für 78 beliebige Instrumente und/oder Stimmen
hr-Sinfonieorchester
Dirigent: Ladislav Kupkovic
(Live-Aufnahme vom 14. April 1978 im Sendesaal des Hessischen Rundfunks, Frankfurt am Main)

"Cheap Imitation" (1970-72) für Orchester
Ensemble Modern
Dirigent: Peter Rundel
(Live-Aufnahme vom 14. Juli 2012 im Darmstadium, Eröffnungskonzert der 46. Internationalen Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt)


Loslassen, weglassen, produktiv umformulieren - John Cage, der nur einige Monate in Los Angeles bei dem aus Wien nach Kalifornien geflohenen Arnold Schönberg studierte, war ebenso ein Erfinder wie ein Abschaffer: Den Dirigenten und die traditionelle Partitur schuf er ab, das absichtsvolle Tun (eines Komponisten) reduzierte er auf ein Minimum. Doch dazu bedurfte es immer auch der Einfälle: Wer tritt an die Stelle des Kapellmeisters, was kann die vertrauten Noten ersetzen und wie lässt sich intentionslos Kunst machen? Fragen über Fragen. Dass all das ging und geht, dass all das sogar ästhetischen Sinn machen kann, hat Cage in vielen seiner Stücke und Werkideen gezeigt. An einige erinnern wir aus Anlass seines 111. Geburtstags - mit bisher kaum gehörten (Live-)Aufnahmen aus den Archiven des Bayerischen und des Hessischen Rundfunks.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 21.09.2023, 20:04 Uhr.