"Bach for future" - so lautete das Motto des diesjährigen Bachfests in Leipzig. Und so suchten der Thomanerchor und das Gewandhausorchester Leipzig schon beim Eröffnungskonzert nach Bezügen zwischen Bachs Motetten und Kantaten und der neuen "Kantate" des zeitgenössischen Komponisten Jörg Widmann.

Pia Davila, Sopran
Geneviève Tschumi, Alt
Raphael Höhn, Tenor
Tobias Berndt, Bass
Thomasorganist Johannes Lang
Thomanerchor
Gewandhausorchester
Leitung: Thomaskantor Andreas Reize

Bach: Präludium und Fuge Es-Dur für Orgel BWV 552
Bach: Singet dem Herrn ein neues Lied, BWV 225, arrangiert für zwei vierstimmige Chöre und Orchesterbegleitung im Stile W. A. Mozarts von Thomas Leininger (*1981) (Uraufführung)
Bach: Kantate "Die Elenden sollen essen" BWV 75
Jörg Widmann (*1973): Eine Kantate für Soli, Chor und Orchester (Uraufführung)

(Aufnahme vom 8. Juni 2023 aus der Thomaskirche)

Seit 1908 wird das "Bachfest Leipzig" zu Ehren von Johann Sebastian Bach ausgerichtet, der 1723 - also vor genau 300 Jahren - seinen Posten als Kantor an der dortigen Thomaskirche antrat. Und dieses kleine Jubiläum wurde beim Bachfest gebührend gefeiert in einem vielseitigen Programm, das auch mal über die gängigen Konzertformate hinausging und - getreu des Festivalmottos "Bach for future" - tatsächlich in die Zukunft wies: So gab es auf der "BachStage" Ausflüge in die Jazz-, Pop- und Heavy Metal-Welt und in den Formaten "Reflections" und "musica nova" wurden Brücken zum Tango und zur Neuen Musik geschlagen.

Neue Musik erklang auch schon beim Eröffnungskonzert. Denn im Auftrag des Bachfestes hat Jörg Widmann eine "Kantate für Soli, Chor und Orchester" geschrieben: Ein musikalischer Kommentar auf die gut 200 Kantaten Bachs ebenso wie ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk zum 50. Geburtstag, den Widmann am 19. Juni feiert.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 18.06.2023, 20:04 Uhr.