Das DSO-Konzert, dirigiert von Giovanni Antonini, einem der profiliertesten Interpreten der Musik des 18. Jahrhunderts, bietet eine Begegnung mit Gaetano Pugnanis "Werther", der auf Goethes Briefroman basiert.

Sabin Tambrea, Sprecher
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Giovanni Antonini

Gaetano Pugnani: "Werther" - Melodram nach Goethe für Erzähler und Orchester

(Aufnahme vom 1. Dezember 2022 aus der Philharmonie Berlin)

Unter Melodramen versteht man seit dem 18. Jahrhundert Werke, die Instrumentalmusik auf vielfältige Weise mit dem gesprochenen Wort verbinden; die griechischen Bestandteile des Begriffs bedeuten "Ton" und "Aktion". Während Wagner das Melodram als "Gattung der unerbaulichsten Vielfalt" bezeichnete, entdeckten einige moderne Komponisten ein reizvolles Potenzial in der Gegenüberstellung oder Gleichzeitigkeit von Musik und Sprache. Sowohl Schönbergs "Pierrot lunaire" als auch Strawinskys "L'histoire du soldat" stehen in der Tradition des Melodramas.

Anschließend:
Massenet: "Werther" - Finale 1. Akt (Sophie Koch, Mezzosopran / Rolando Villazon, Tenor / Alain Vernhes, Bass / Orchestra of the Royal Opera House Covent Garden / Antonio Pappano)

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 14.05.2023, 20:04 Uhr.