Benjamin Brittens hoch expressives Violinkonzert mit seinem grotesken Totentanz im Zentrum findet in Carolin Widmann eine markante, für alle Zwischentöne offene Interpretin. Im Kontrast dazu die berühmte "Planeten"-Suite von Gustav Holst - ein Kompendium suggestiver planetarischer Klangbilder.

Carolin Widmann, Violine
Leitung: Hugh Wolff

Britten: Violinkonzert op. 15
Holst: Die Planeten op. 32

(Aufnahme vom 9. und 10. Februar aus dem Großen Saal)

Das Violinkonzert - für Britten "fraglos mein bestes Stück. Es ist ziemlich ernst, fürchte ich, aber es gibt durchaus einige Melodien!" - hat der überzeugte Pazifist im Jahr 1938 vollendet, kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und seiner Emigration in die USA. Gustav Holst wiederum hat Mars, dem Kriegsbringer, ein geradezu martialisch klingendes Denkmal gesetzt in seiner "Planeten"-Suite - "unangenehm und entsetzlich" müsse dieser Satz gespielt werden, hatte der Komponist dazu angemerkt.

Angeregt zu seinen Porträts hatte ihn ein Buch über Astrologie, die dort beschriebenen Wesenszüge der einzelnen Götter und Planeten-Namensgeber übersetzte er in Musik - und zwar in eine derart bildhafte und wirkungsvolle, dass "The Planets" als Vorbild dienen konnten für zahlreiche Filmmusiken aus Hollywoods Studios. Präsentiert wird das Programm von dem Amerikaner Hugh Wolff, der das hr-Sinfonieorchester 1997 bis 2006 als Chefdirigent leitete und der nach längerer Pause wieder in Frankfurt zu Gast ist.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 21.02.2023, 20:04 Uhr.