"Typisch französische Flamboyance, aber immer chic!", so beschreiben die Brüder Lucas und Arthur Jussen das Konzert für zwei Klaviere von Francis Poulenc. Ganz französisch-farbenreich ist dieses Programm, in dem auch Amerika zum Klingen kommen wird - ausgehört natürlich mit französischen Ohren.

Lucas und Arthur Jussen, Klavier
Leitung: Alain Altinoglu

Camille Pépin: Les Eaux célestes (Auftragswerk des hr - Uraufführung)
Poulenc: Konzert für zwei Klaviere und Orchester d-Moll
Debussy: Prélude à l'après-midi d'un faune
Varèse: Amériques

(Aufnahme vom 10. März aus dem Großen Saal)

"Amériques", ein Großwerk für ein Riesenorchester, komponierte Edgar Varèse in den 1920er Jahren. Zum ersten Mal in der Literatur wird hier eine Sirene eingesetzt, denn Varèse wollte das in Töne fassen, was er sich als Kind unter Amerika vorgestellt hatte. Und dieses Amerika klingt atemberaubend, überbordend, die Sinne erregend. Claude Debussy hat bereits Ende des 19. Jahrhunderts in unnachahmlicher Weise einen Erregungszustand auskomponiert, in seinem "Präludium auf den Nachmittag eines Fauns", jenem schwül-luziden Meisterwerk, das eine Zeitenwende in der Musik eingeläutet hat.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 21.03.2023, 20:04 Uhr.