Seit 2006 lädt die Cellistin Sol Gabetta Freundinnen und Freunde immer im Sommer zum gemeinsamen Musizieren ins schweizerische Olsberg ein. Diesmal spürte sie bei ihrem "SOLsberg Festival" allerlei Verwandlungen nach - in Mozarts "Sinfonia concertante" und bei Richard Strauss.

Dmitri Smirnov, Hana Chang und Veronika Eberle, Violine
Nils Mönkemeyer und Timothy Ridout, Viola
Sol Gabetta und Victor Julien-Laferrière, Cello
Uxia Martínez Botana, Kontrabass

Mozart: Sinfonia concertante Es-Dur KV 364, bearbeitet für Streichsextett
R. Strauss: Metamorphosen, bearbeitet für Streichsextett und Kontrabass

(Aufnahme vom 7. Juli 2023 aus der Klosterkirche Olsberg)

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, das zerbombte München vor Augen, stellt Richard Strauss seine "Metamorphosen" fertig. Entsprechend düster klingt das Werk, in dem er drei Themengruppen immer wieder verändert, verwandelt. Als "Studie für dreiundzwanzig Solostreicher" wird es 1946 in Zürich uraufgeführt. Ursprünglich aber hatte Strauss es für ein Streichsextett und Kontrabass konzipiert. Und auf diese Fassung greift Sol Gabetta bei ihrem "SOLsberg Festival" zurück.

Auch Mozarts "Sinfonia concertante" hat in mehrerer Hinsicht Verwandlungsmomente in sich: Denn das eigentlich für ein Orchester samt Blasinstrumenten geschriebene Werk erscheint 1807 in einer Kammermusikfassung für sechs Streichinstrumente. "Verwandelt" wird hier auch der Bratschenklang - denn die Saiten des Instruments müssen im Vorfeld einen Halbton höher gestimmt werden.

Anschließend:
Royer: Ballettsuite aus "Le pouvoir de l'amour" (Les Talens Lyriques / Christophe Rousset)
Beethoven: 3. Sinfonie Es-Dur op. 55 "Eroica", in der Kammermusikfassung von Carl Friedrich Ebers (Compagnia di Punto)

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 04.12.2023, 20:04 Uhr.