Konstruktion und Improvisation - im Oeuvre des Kölner Komponisten und auch intuitiv erfinderischen Klarinettisten Andreas Wagner findet sich beides. Manchmal gar auf engstem Raum.

Dietmar Fuhr, Kontrabass
Sebastian Gramss, Kontrabass
Christian Ramond, Kontrabass
Achim Tang, Kontrabass
Andreas Wagner, Klangregie und Live-Elektronik

Andreas Wagner (* 1962): "Slow Gait" (2009) in fünf Teilen
für vier Kontrabässe, Live-Elektronik und Sechsspur-Computerprojektion

(Aufnahme vom 28. August 2009 aus de Kunst-Station Sankt Peter in Köln)

Im Pferdesport ist der Slow Gait eine ganz besondere, eigentümliche Gangart: Jede Bewegung beim Schritt - hinten links, vorne links, hinten rechts, vorne rechts - wird kurz unterbrochen. Das Pferd verharrt also nach Anheben des Fußes kurz, ehe es den nächsten Fuß anhebt usw. Diese komplex-komplizierte Lernleistungsschau der Dressur hat der Kölner Andreas Wagner in seinem fünfteiligen, über 70-minütigen Kontrabass-Quartett "Slow Gait" musikalisch betrachtet: tönende Mechaniken greifen mal schwebend, mal geerdet ineinander und schaffen eine gekonnte lange Weile - mit Überraschungen und Irreführungen.

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 15.12.2022, 20:04 Uhr.