Der türkische Komponist Bülent Arel (1919-1990) ist hierzulande ein Unbekannter. Dabei standen manche seiner Werke in den 1950er Jahren in Deutschland auf den Konzertplänen, noch ehe er ein wegweisender Pionier der elektroakustischen Musik wurde.

In Istanbul geboren und in Ankara ausgebildet, wird der Komponist und Hochschullehrer Bülent Arel in den 1950er Jahren der erste musikalische Leiter des damals noch jungen Radio Ankara. Doch 1959 verlässt er die Türkei, reist auf Einladung der Rockefeller Foundation nach New York, um am dortigen Columbia-Princeton Electronic Music Center zu arbeiten. Er bleibt in den USA länger als ursprünglich geplant: fast sein ganzes Leben lang. Arel gründet das elektronische Musikstudio an der Yale University in New Haven (Connecticut) und initiiert den Studiengang für elektronische Musik in Stony Brook an der State University of New York. Heute ist sein Oeuvre, darunter auch viele Kompositionen ohne Lautsprechereinsatz, weitestgehend in Vergessenheit geraten.

Sendung: hr2-kultur, "Neue Musik", 04.01.2024, 21:30 Uhr.