"Paukenschläge" - so war eines der Konzerte beim Kronberg Academy Festival übertitelt. Schließlich feiert die Hochbegabtenförderstätte vor den Toren Frankfurts in diesem Jahr ihr 30jähriges Bestehen. Und so sorgte das Ensemble Resonanz in dem Stück "boxen!" von Gordon Kampe tatsächlich für vielfarbige Paukenklänge.

Antje Weithaas, Violine
Marie-Elisabeth Hecker, Violoncello
Ensemble Resonanz
Leitung: Riccardo Minasi

Gordon Kampe (*1976): "boxen!" für Pauken und Kammerorchester
Beethoven: Violinkonzert D-Dur op. 61
Dvořák: "Waldesruhe" für Violoncello und Orchester op. 68 Nr. 5
Mozart: Sinfonie C-Dur KV 425 "Linzer"

(Aufnahme vom 22. September 2023 aus dem Casals Forum)

Solistinnen des Abends sind die Geigerin Antje Weithaas und die Cellistin Marie-Elisabeth Hecker, die 2007 eine der ersten offiziellen Studentinnen der Kronberg Academy war und inzwischen selbst als Professorin an der Musikhochschule in Dresden unterrichtet. Sie bringt eines von Dvořáks "tschechisch-tümelnden" Werken mit - und sorgt in seinem Zyklus "Aus dem Böhmerwald" im 5. Satz für "Waldesruhe".

Vier Paukenschläge eröffnen den Kopfsatz von Beethovens Violinkonzert - allerdings leise, verhalten. Und auch sonst sorgt Beethoven - nach dem Geschmack seines damaligen Publikums - für so manche Hör-Irritation, weswegen das Werk anfangs nicht zu den Favoriten gehört. Heutige Ohren hören das anders - vor allem, wenn die Charismatikerin Antje Weithaas spielt. Zum Abschluss des Abends steuert das Hamburger Ensemble "Resonanz" dann noch Mozarts "Linzer Sinfonie" bei, die 1783 offenbar in einer Nacht- und Nebelaktion entstanden ist - für seinen Gönner, den Linzer Grafen Thun, der ihn auf seiner Rückreise von Salzburg nach Wien beherbergt. Die Sinfonie wird feierlich von Paukenschlägen eröffnet - die Kreise schließen sich also in Kronberg.

Anschließend:
Bach: Französische Ouvertüre h-Moll BWV 831 (Nils Anders Mortensen, Klavier)
Brahms: Klaviertrio H-Dur op. 8, Erstfassung (Trio Jean Paul)