Der 24. Februar 2022 bedeutet für Europa ein böses Erwachen. Welche Folgen kann der Krieg Russlands gegen die Ukraine für die Sicherheit und Stabilität der Welt haben?

Der Angriff auf die Ukraine hat die Vorstellung einer auf Kooperation gegründeten globalen Ordnung erschüttert. Bisherige außenpolitische Normen und diplomatische Regeln wurden durch den das Völkerrecht verhöhnenden russischen Überfall auf die territoriale Integrität eines freien Landes in ihren Grundfesten erschüttert, nicht zuletzt ein traditionell verankerter Pazifismus. Zahllose Menschen, aber auch bisherige Gewissheiten sind unter der Kriegsmaschinerie Putins begraben worden. Der Westen sieht sich über Nacht mit geostrategischen Ambitionen konfrontiert, bei denen Russland von Atommächten wie China und Indien Rückendeckung erhält.

Putins Krieg zielt nicht nur auf die Ukraine, sondern auch auf die Stabilität und den inneren Frieden westlicher Demokratien. Die offenen Gesellschaften werden beweisen müssen, dass sie der militärischen und geistigen Mobilmachung ihrer Feinde gewachsen sind. Die mit dem Fall der Mauer entstandene Hoffnung auf ewigen Frieden in Europa scheint als Illusion entlarvt worden zu sein. Worauf werden wir uns in Zukunft überhaupt noch verlassen können? Was sollen wir tun? Was dürfen wir hoffen?

Darüber sprachen am 30. April die Moderator*innen Hadija Haruna-Oelker und Alf Mentzer mit den folgenden Expert*innen:

Karl Schlögel - Osteuropahistoriker und Publizist, Stiftung Europa-Universität Viadrina
Nicole Deitelhoff - Politikwissenschaftlerin, Normative Orders, Goethe-Universität
Jannis Panagiotidis - Historiker, Universität Wien
Stefan Kadelbach - Rechtswissenschaftler, Normative Orders, Goethe-Universität
Adam Tooze - Wirtschaftshistoriker, Columbia University
Charlotte Klonk - Kunsthistorikerin, HU Berlin Viktor Jerofejew - Autor
Alice Bota - Journalistin und Autorin
Jurko Prochasko - Essayist

Wir senden einen Zusammenschnitt der Veranstaltung.

Sendung: hr2-kultur, "Literaturland Hessen", 10.07.2022, 12:00 Uhr