Über das Vergehen der Zeit, über Verschwinden und Wiederkehr, Vergänglichkeit und Ewigkeit - um diese Themen kreist Cécile Wajsbrots neuer Roman. Anne Weber hat ihn aus dem Französischen übersetzt - und spricht mit der Autorin über das Übertragen von Literatur in andere Sprachen.

Nach dem Tod einer befreundeten Schriftstellerin zieht sich eine französische Übersetzerin nach Dresden zurück, um dort an der Übertragung von Virginia Woolfs Roman "To the Lighthouse" zu arbeiten. Auf ihren nächtlichen Spaziergängen durch die fremde Stadt glaubt sie der toten Freundin zu begegnen und noch einmal mit ihr reden zu können. Die Einsamkeit der Übersetzerin weitet sich zu einem gewaltigen Echoraum, der von dem verfallenen Haus als Schauplatz von Virginia Woolfs Roman über das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Dresden bis zu der Verbotenen Zone um das Atomkraftwerk von Tschernobyl reicht. Cécile Wajsbrots neuer Roman "Nevermore" handelt vom Vergehen der Zeit, von Verschwinden und Wiederkehr, Vergänglichkeit und Ewigkeit – und vom Übersetzen als Lebensprinzip. Ins Deutsche gebracht wurde er von Anne Weber, die mit ihrem Versroman "Annette – Ein Heldinnenepos" 2020 den Deutschen Buchpreis gewann. Zwei Übersetzerinnen und Romanautorinnen erzählen gemeinsam, wie man zur Sprache findet. Andreas Platthaus moderiert das Gespräch.

Cécile Wajsbrot, geboren 1954 in Paris, ist Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Deutschen und Englischen ins Französische. Ihre Übersetzung von Virginia Woolfs Roman "The Waves" kam 1993 heraus, eigene Prosa erscheint seit 1982.

hr2-kultur/ Rheingau Literatur Festival Anne Weber

Anne Weber, geboren 1964 in Offenbach, lebt seit 1983 in Paris, wo sie aus dem Deutschen ins Französische und aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt. Ihre Übersetzung von Cécile Wajsbrots "Nevermore" wurde im Frühjahr 2022 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.

Sendung: hr2-kultur, "Literaturland Hessen", 02.10.2022, 12:04 Uhr