Sie hat die Psychoanalyse aus dem weiblichen Blick neu gedacht. Margarete Mitscherlich, geboren 1917 in Gravenstein in Dänemark, war Ärztin, Autorin und Psychoanalytikerin. Bekannt wurde sie mit ihren Büchern zur Psychologie der Frauen (Die friedfertige Frau) und den Auswirkungen von Krieg und Trauma auf die Gesellschaft.

In ihrem Buch "Die Unfähigkeit zu trauern", 1967 mit ihrem Mann Alexander Mitscherlich veröffentlichte, untersuchte sie die psychologischen Mechanismen der Verdrängung des in der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Zusammen mit ihrem Mann Alexander Mitscherlich war sie Mitbegründerin des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt, wo sie viele Jahre arbeitete. Ab den 1970er Jahren engagierte sich Margarete Mitscherlich in der Frauenbewegung und stellte auch in ihrer Disziplin die Geschlechterrollen in Frage. Im Jahr 2010 erschien ihr letztes Buch "Die Radikalität des Alters". Da war Margarete Mitscherlich 95 Jahre alt. Sie starb am 12. Juni 2012 in Frankfurt am Main. In unserem Archivschatz hören sie ein sehr persönliches Interview mit Margarete Mitscherlich aus dem Jahr 1991. Und anschließend einen Ausschnitt aus einer Diskussion zum Thema „Emanzipation“ aus dem Jahr 1978 mit Margarete Mitscherlich, der Kommunalpolitikerin (SPD) Ruth Zutt, Ruth Beckmann (damals MDL, CDU, Helga Dierichs (Leiterin des Frauenfunks im hr) , Gesprächsführung hatte Hellmut Becker.

Sendung: hr2-kultur, "Archivschätze", 08.03.2025, 14:04 Uhr.