Religionen auf dem Weg
Camino | Nachgefragt – Wie groß ist der Missbrauchsskandal in den evangelischen Kirchen?
Im Gespräch mit dem Hamburger Historiker Thomas Großbölting
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Nach der Studie über sexuellen Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche in Deutschland liegen jetzt auch die Ergebnisse zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche vor. Von den Forschenden erhält sie kein gutes Zeugnis. Ein Gespräch mit dem Historiker Thomas Großbölting über die wichtigsten Einsichten und Konsequenzen aus der Studie.
Sechs Jahre nach der so genannten MHG-Studie für die katholische Kirche hat jetzt auch die evangelische Kirche die Ergebnisse einer umfangreichen Studie zu sexualisierter Gewalt präsentiert bekommen.
Mehrere unabhängige Forschungsinstitute haben Zahlen erhoben über Missbrauchsfälle in den evangelischen Landeskirchen und der Diakonie. Und sie haben nach spezifischen Mustern und Strukturen gesucht, die in den evangelischen Kirchen Missbrauch begünstigt haben.
Insgesamt bekommt die evangelische Kirche kein gutes Zeugnis von den Forschern. Insbesondere für ihren Umgang mit Betroffenen steht da ein "Mangelhaft".
Der Hamburger Historiker Thomas Großbölting gehörte mit zu dem Forschungsverbund. Mit ihm besprechen die hr-Kirchenredakteure Klaus Hofmeister und Lothar Bauerochse die wichtigsten Einsichten aus der Studie. Sie fragen, warum die evangelische Kirche so lange so tun konnte, als sei sexueller Missbrauch für sie kein Thema und welche Konsequenzen jetzt aus den Untersuchungen folgen müssen.
Die Sendung "Camino" finden Sie hier auch als Podcast.
Sendung: hr2-kultur, "Camino", 11.02.2024, 11:30 Uhr.