Audio Was tun die Perlenfischer im Altersheim? Na, singen!
Bis zum 31. Mai laufen die Internationalen Maifestspiele in Wiesbaden. Eröffnet wurden sie im Staatstheater mit der Premiere von Georges Bizets Oper "Die Perlenfischer". Davor ein Sehen-und-Gesehen-Werden mit Sekt und Fotowand bei (zu) lauter moderner Musik, das Stück beginnt drum verspätet und ist kein übliches Repertoire. Die Inszenierung selbst stammt aus Antwerpen vom belegischen Theaterkollektiv FC Bergmann. Die sehr an heutige Verhältnisse angelehnte Regie löste damals Begeisterung aus, in Wiesbaden waren die Einfälle rund den Tanz im grauen Altersheim eher störend: Wie soll ein Chor fröhlich und flott sein, wenn die Sänger an Stock und Rollator gehen? Eine Aufführung, die oft auf visuelle Effekte setzt - Kapellmeister Chin-Chao Lin dirigiert gut, manchmal mangelt es leider an Präzision zwischen Orchestergraben und Bühne oder der Perkussion aus der Seitenloge, trotz sehr guter Solostellen im Orchester. Aus dem Solistenteam gefallen Elena Tsallagova als Leila und Kartal Karagedik als Zurga am besten - insgesamt ein Opern-Experiment auf moderner Regie-Ebene. Kann man so machen oder anders, bei unserem Mann im Parkett hat es nicht so richtig gezündet.