Ein trotziger Mann steht auf einem Schild "Freiheit für die Presse" und schaut auf ein Duell (Honoré Daumier, Ne vous y frottez pas! (Wagt es bloß nicht!), 1834)

So eine Schenkung bekommt man nicht alle Tage: Das Städel zeigt einen Querschnitt des kompletten Schaffens von Honoré Daumier. Die Werke stammen vom Frankfurter Sammler und Anwalt Hans-Jürgen Hellwig. Dieser vermachte mehr als 4.000 Lithographien, Zeichnungen, einige Bronzeplastiken und zwei Gemälde des französischen Karikaturisten und Künstlers des 19. Jahrhunderts. Im Kabinett gibt es neben fast jeder Karikatur einen kurzen Text, der relevante Hintergrund, Personen und Kontext erläutert. Das zeichnerische Können Daumiers, die große Ausdrucksstärke, gewonnen oft aus den genau richtig gesetzten, scharfen Kontrasten von schwarz und weiß, aus genau dem richtigen Schwung der solitären Linie, bereiten auch ästhetisches Vergnügen. So traurig und gravierend die Inhalte oft sind: Es macht – umso mehr mit dem zeitlichen Abstand zum Dargestellten, den wir heute einnehmen können – einen Riesenspaß, sich das anzusehen!

Das Bild zeigt die Zeichnung von Honoré Daumier "Ne vous y frottez pas!" (Wagt es bloß nicht!) von 1834.

Sendung: hr2-kultur, 24.1.2024, 7:30 Uhr