Holzschnitt von Katsushika Hokusai: "Kajikazawa in Kōshū (Provinz Kai)“, aus: "Sechsunddreißig Ansichten des Fuji"

Im Museum Angewandte Kunst Frankfurt ist "Die Welt im Fluss": Japanische Kunst widmet sich oft dem Bewegten und Vergänglichen , seit frühmodernen Zeiten, Anfang und Mitte des 19. Jahrhunderts. Ausgangspunkt in Frankfurt ist Katsushika Hokusai mit seiner berühmten "Großen Welle von Kanagawa", acht weitere Farbholzschnitte sind zu sehen.

Wer genau hinschaut, erkennt auch kleine Fischerboote - und die sind der wilden Natur ausgesetzt. Zweites Thema ist die dunkle Seite von Industrialisierung und Moderne, ausgezeichnete Beispiele aus Literatur, Film, bildender Kunst sind zu sehen: Etwa eine wandfüllende Manga-Installation - Köpfe mit großen Augen, Gefühlszustände wie Erschrecken und Zorn.

Der Gegenpol ist die glückliche fröhliche Seite – ein riesiger zeigt ein Kirschblütenfest und die Freude über Frühling und das große Erblühen. Insgesamt eine sehr abwechslungsreiche Ausstellung, von der Teezeremonie bis zu kritischen Arbeiten über die Zerstörung der Natur, auch von den Materialien her, vom Farbholzschnitt bis zur modernen Installation, von der Tuschezeichnung, Tinte auf Papier bis zur Manga-Ästhetik. Zentrales Thema ist der Respekt gegenüber der Natur, die Ehrfurcht gegenüber einer Übermacht. Das durch die Zeiten zu verfolgen, von den Holzschnitten Hokusais bis zu zeitgenössischen Arbeiten, das ist sehr interessant.

"Die Welt im Fluss. Über Bewegtes und Vergängliches in der japanischen Kunst"
Museum Angewandte Kunst Frankfurt bis 27. April 2025

Sendung: hr2-kultur, 7.2.2025, 7:35 Uhr