Nach seinen Anfängen im Fahrwasser der Nachkriegs-Avantgarden entwickelte sich der Südtiroler Komponist Hubert Stuppner immer mehr zu einem Stil-Pluralisten und Arrangeur vielfältiger Stimmen und Echos aus der Musikgeschichte.

von Florian Neuner

In den 1970er und -80er Jahren wurde der 1944 geborene Hubert Stuppner auf den wichtigen Festivals für Neue Musik aufgeführt. Doch auf dem eingeschlagenen Weg mochte der Südtiroler sich nicht weiterbewegen. Er scherte aus und entwickelte sich zum Ketzer. Über die Neue Musik und ihre Heroen goss er in satirischen Schriften seinen Spott aus. Kompositorisch öffnete er sich für einen Stil-Pluralismus und blickt als Arrangeur ironisch in die Musikgeschichte zurück (bevorzugt in die Zeit des Fin de Siècle), wenn er Paraphrasen von Mahler-Liedern und "Walzergesten mit Parfum" schreibt.

Sendung: hr2-kultur, "Neue Musik", 22.09.2022, 21:30 Uhr.